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Berufsbild

Das Berufsbild ist nicht eindeutig definiert und wird daher in anderen Ländern teilweise unterschiedlich beschrieben. Zudem ändern sich die Aufgabenbereiche und somit die konkrete Definition dieses Berufs laufend.

Grundsätzlichdarf sich in Deutschland nur Architekt nennen, wer in einer Architektenliste einer deutschen Architektenkammer eingetragen ist. Dafür sind neben dem abgeschlossenen Studium auch mindestens zwei Jahre Berufserfahrung (beispielsweise als AiP – Architekt im Praktikum) erforderlich. Die jeweiligen Gesetze sind Ländersache und daher von Bundesland zu Bundesland teils verschieden.

Nur wer die Berufsbezeichnung „Architekt“ trägt ist zur Einreichung von Bauanträgen berechtigt, welches praktisch eine Grundvoraussetzung ist selbstständig (als „Freier Architekt“) arbeiten zu können.

Ausbildung und Studium zum Architekten

Die beiden möglichen Abschlussformen des Studiums sind der Bachelor of Arts Architecture und der Master of Arts Architecture. Der zweite Bildungsweg wäre ergänzend ein oder mehrere Ausbildungen im Handwerk oder Praxiserfahrung in einem Architekturbüro.

Die Dauer des Bachelor bzw. Master Studiums beträgt zwischen zehn und zwölf Semester einschließlich Master-Arbeit und
je nach Hochschule ist dabei auch schon ein Praxissemester im Studienablauf inbegriffen. Die durchschnittliche Studiendauer (speziell bei den Universitäten bzw. Kunstakademien) liegt üblicherweise über der theoretischen Regelstudienzeit.

An den unterschiedlichen Universitäten haben die Studierenden verschiedene Möglichkeiten sich ausbilden zu lassen. So gibt es für technisch spezialisierte Bildungswege die „Technische Universität“ oder die „Technische Hochschule“.

So kann der Beruf des Architekten auch an Fachhochschulen oder Kunstakademien erlernt werden. Für eine mehr praxisorientierte Ausbildung gibt es auch die Bildungswege an Berufsakademien.

Je nach gewählter Bildungseinrichtung liegen die Schwerpunkte beim Studium anders. So liegt der Schwerpunkt bei Kunstakademien beispielsweise auf der gestalterischen Ebene, wohingegen Universitäten mehr die wissenschaftlichen Aspekte abdecken und bei Fachhochschulen mehr Wert auf Praxis gelegt wird. Vor Studienbeginn gibt es an einigen Lehreinrichtungen die Möglichkeit ein individuelles Ausbildungsprofil zu erstellen, sodass die Schwerpunkte der Ausbildung gleich von Beginn an festgelegt werden.

Zudem gibt es die Möglichkeit für die Studenten sich auf verschiedene Fachdisziplinen der Architektur zu konzentrieren. Hierbei wäre unter anderem der Städtebau, die Landschaftsarchitektur, die Innenarchitektur oder die Bauphysik zu erwähnen. Der überwiegende Teil beschäftigt sich allerdings mit dem Hochbau, wobei andere Berufsgruppen sich auf den Landschaftsbau, die Innenplanung oder die Städteplanung konzentrieren.

Geforderte Fähigkeiten und Qualifikationen

Wer mit dem Studium beginnt, sollte neben hohem Verantwortungsbewusstsein auch andere, besonders für das anschließende Berufsleben, Grundvoraussetzungen und Qualifikationen mitbringen.

Dazu gehören in erster Linie die Kommunikationsfähigkeit und Einfühlungsvermögen um beispielsweise Kunden adäquat beraten zu können, aber auch die Fähigkeit zu Koordinieren und sich durchzusetzen, wenn es um die Zusammenarbeit mit verschiedenen Firmen geht.

Möchte man sich selbstständig machen, ist ein wirtschaftlich orientiertes Denken bzw. Wirtschaftlichkeit allgemein unerlässlich. Aufgrund der verschärften Marktlage bleibt man nur konkurrenzfähig, wenn man ordentlich kalkuliert, für sich und seine Kunden.

Es kann gehäuft vorkommen, dass Präsentationen oder Vorstellungen abgehalten werden müssen, dafür sollte man redegewand und extrovertiert sein um seine Arbeit angemessen vertreten zu können.
Wer als Entwurfsarchitekt arbeiten möchte, sollte unbedingt die Fähigkeit zum Konzeptionieren und Gestalten haben.

Allgemein sind gestalterische Neigungen Grundvoraussetzung.
Aber auch in Sachen Grundwissen sollte man glänzen können. So muss man sich mit rechtlichen Aspekten (Baurecht oder Umweltschutz beispielsweise) auskennen, er muss technische und konstruktive Kenntnisse haben (speziell als Ausführungsplaner), Planungsfertigkeiten oder organisatorische Fähigkeiten kann man ebenfalls trainieren. Nicht zuletzt sollten ausführliche Kompetenz in den Bereichen Bauablauf und Bauausführung zum Repertoire gehören (ganz besonders, wenn man im Bereich Bauleitung tätig sein möchte).

Aber auch Technisches Zeichnen gehört zum Beruf dazu. Auch wenn überwiegend mittels CAD-Programmen am PC oder Mac gearbeitet wird, sollte man dennoch in der Lage sein von Hand einen Entwurf zu zeichnen.

Auch der Modellbau zur Veranschaulichung sollte erprobt sein.


Arbeitsbereiche

Nicht nur das Studium, auch die Arbeit bzw. die Arbeitsbereiche selbst sind sehr vielseitig.

Die meisten Konstrukteure arbeiten selbstständig als Freiberufler oder sind in kleinen, mittleren und je nach Erfolg auch in größeren Agenturen angestellt. Dabei sind sie üblicherweise für den Bauentwurf, die Bauplanung respektive Bauleitung zuständig.

Dabei beschäftigen die Agenturen je nach Größe auch spezialisierte Fachkräfte, etwa als Fachplaner, Innenarchitekt bzw. Labortechniker, Lichtplaner, Küchenplaner oder Freiraumplaner (Landschaftsplaner). Aber auch Spezialisten für den Modellbau, Rendering / Visualisierung oder für die Werbung können in größeren Büros vertreten sein. Nicht selten können sie aber auch als Gutachter oder Berater tätig sein.

Bei Ihrer Arbeit arbeiten die Büros und Freiberufler mit verschiedenen Baufirmen und Handwerkern zusammen.

Welche Tätigkeitsbereiche erfüllt der Architekt?


Die Hauptaufgabenbereiche eines Spezialisten liegen in der künstlerisch gestalterischen sowie bautechnischen Planung und der Entwurf von Neubauten (kleinere Projekte wie Ein- oder Mehrfamilienhäuser, öffentliche Bauten oder Großprojekte wie Hochhäuser oder Stadien).

Hinzu kommt die Beratung von Bauherren bzw. Auftraggebern und die anschließende Umsetzung und Koordinierung des eigentlichen Baus. Dazu gehören die Auftragsausschreibung und das Beauftragen von Baufirmen und Handwerkern, als auch die Überwachung und das Dirigieren des Baus. Ebenso behördliche Aufgaben wie das Einreichen von Bauanträgen oder Festsetzen von Terminen gehören zu den Tätigkeitsbereichen.

Nicht zuletzt unterstützt er den Bauherrn bei der Beurteilung des Baus und der Bauabnahme.

Klassische Bereiche sind somit die eigentliche Baukunst, welche den gestalterischen Entwurf und die Architekturtheorie einschließen, das Ingenieurswesen bei dem unter anderem die Statik berechnet wird, das technische Entwerfen und Planen von Gebäuden, die Bauleitung (die Leitung und Aufsicht der Bauplanung und die sachgemäße Ausführung des Baus), es müssen Termine mit Behörden und Baufirmen geplant und wahr genommen werden, die Berechnung und Kontrolle aller Baukosten sind ebenso ein wichtiger Bestandteil der Architektendienstleistung sowie das Qualitätsmanagement insgesamt und die Qualitätssicherung der baulichen sowie handwerklichen Arbeiten im Besonderen.

Der Beruf ist somit sehr vielseitig und lässt sich nicht nur auf einzelne Bereiche festmachen. Wer sich entschließt diesen Beruf zu erlernen, der wird schon frühzeitig mit einer Spezialisierung der Ausbildung konfrontiert.

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit sich auf bestimmte Bauaufgaben, wie beispielsweise dem Verwaltungs- oder Gewerbebau, dem Kulturbau, dem Wohnungsbau und so weiter, zu spezialisieren. Oder aber man konzentriert sich auf bestimmte Leistungsphasen aus der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure, zum Beispiel dem Entwurf, der Ausführungsplanung, der Auftragsausschreibung oder der Bauleitung).

Desweiteren ist eine Konzentrierung auf bestimmte Nischen wie dem ökologischen Bauen oder Sanieren von Altbauten möglich.

Lage des Arbeitsmarktes

Aufgrund dessen, dass die Anzahl der Studierenden nicht reguliert wird, und die wirtschaftliche sowie demografische Lage sich seit den 1990er Jahren in einem steten Abschwung befindet, speziell für die Baubranche und damit auch für die Architekturbüros, ist die Lage des Arbeitsmarktes für Junge sowie Alteingesessene angespannt.

Hinzu kommt die stete Veränderung des Architektenberufs. So werden altbewährte Betätigungsfelder, wie beispielsweise die Konzeptionierung und Entwicklung von Großprojekten oder die Ausführungsplanung, zunehmend von anderen Branchen wie Projektentwicklern oder Baukonzernen wahr genommen.